Ein ganzes halbes Jahr von Jojo Moyes

"Und dann einfach so, brach mir das Herz..."

Genre: Liebesdrama
Erschienen: 21.03.2013
512 Seiten
Rowohlt TB
ISBN: 9783499267031















Ein Buch, um das ich schon lange herumgeschlichen bin. Ich habe viel darüber gelesen, das die Geschichte zu Tränen rührt und einem ans Herz geht. In vielen Rezensionen heißt es, dass die letzten Seiten nicht zu Ende gelesen werden konnten, weil Tränen den Blick trübten. Hier war mein erster Gedanke: „Was für Weichkeckse!“.
Ich stellte mich also mit der Herausforderung. Fest entschlossen nicht in das allgemeine Geheule einzusteigen, aber ich merkte schon in den ersten Kapiteln, dass ich diesem Anspruch nicht würde halten können.

Die Geschichte von Will und Lou erinnert mich an den Film „Ziemlich beste Freunde“. Hier wird zwar die gleiche Problematik behandelt und man könnte behaupten, dass es sich bei dem Buch um eine Art abklatsch handelt, aber soweit würde ich nicht gehen, da die Story an sich so viel Herz und Charme hat, dass sich die beiden Geschichten zwar gleichen, aber trotzdem vollkommen anders sind. Obwohl der Verlauf der Geschichte stellenweise recht vorhersehbar war, konnte ich das Buch trotzdem nicht aus der Hand legen. Nicht weil es übermäßig spannend war, sondern weil ich bis zum Schluss von einer so übermächtigen Hoffnung besessen war.

Die Charaktere waren sehr authentisch. Fast schon zu authentisch. Sie fühlten sich so echt an, dass ich beinahe ihrer Trauer in mich aufsaugen konnte. Es hört sich sehr dramatisch an, aber sowas ist in meinen Augen echtes und wahrhaftiges Lesevergnügen. Bis zum Ende war ich gefangen von der gefühlvollen und doch zaghaften Art der beiden Hauptprotagonisten. Hier wurde nicht auf Biegen und Brechen versucht eine Liebesgeschichte zu formen. Die Autorin ließ ihren Charakteren Zeit sich zu entwickeln, wofür ich ihr sehr dankbar bin.
Auch die Namen der Charaktere haben perfekt auf ihre Rollen gepasst. Lou und Will. Will und Lou. Ich musste etwas über den Klang schmunzeln. Vor allem als die beiden bei einer Gelegenheit auf eine gewisse Mary trafen. Zusammen: Will, LoU, Mary, (me)?. Vielleicht ist es albern, aber ich empfand das als recht komisch.

Der Schreibstil der Autorin war so wortstark, das es mir an manchen Stellen regelrecht den Atem nahm. Hier an der Stelle auch ein großes Kompliment an die Übersetzung. Ich wurde von den Worten umfangen und konnte mich nicht mehr von ihnen lösen.
„Ich bin lieber mit dir zusammen, - selbst mit deinem Ich, dass du für wertlos hältst -, als mit irgendwem sonst.“
Wenn ich Bücher wie „Ein ganzes halbes Jahr“ in den Händen halte, weiß ich wieder warum ich so gerne lese.

Schlussendlich musste ich natürlich weinen. Hierbei habe ich nicht nur eine einzelne Träne verdrückt, sondern sprichwörtlich Rotz und Wasser geheult.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen