Die Chroniken von Narnia 1: Das Wunder von Narnia

„Er selbst stieß zwar nie auf die magischen Eigenschaften dieses Schrankes, aber jemand anderes schon.“


Genre: Fantasy
Ersterscheinung: 1955
167 Seiten
Ueberreuter Verlag
ISBN: 9783764190231
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Narnia! Seit der Verfilmung des zweiten Teils im Jahr 2005 schwebt diese Reihe auf meiner Wunschliste. Als pasonierte Fantasyleserin musste ich diesen Klassiker einfach lesen. Nun jetzt ist es passiert.

Der erste Teil mit seinen mickrigen 167 Seiten ist diesen Monat einer Lesechallenge zum Opfer gefallen. Meinen Senf dazu gibt es jetzt:

 Ich beginne diesmal mit der Bewertung des Schreibstils. Nun das Buch ist alt. Nach der unendlichen Weisheit von Wikipedia wurde der erste Band 1955 veröffentlicht und ist somit älter als ich. Dementsprechend kann man auch die Sprache beschreiben: alt. Beim Lesen dieses Buches habe ich mich zwangsläufig an die Zeit meines Germanistikstudiums zurückversetzt gefühlt. Man kann dem Text folgen, aber hin und wieder stolpert man über Satzfragmente, die es heute so nicht mehr zu finden gibt.
Auch die Erzählart des allwissenden Erzählers, der sich und den Leser bewusst mit in die Geschichte einbringt, ist heutzutage eher selten geworden und bei neuzeitlichen Roman für mich eigentlich immer ein Stilbruch, aber zu diesem Buch passt es wirklich gut.
Wenn man sich also bewusst ist, dass dieses Buch ein altes Buch ist, kann man sich durchaus mit dem Schreibstil anfreunden.

Der Inhalt ist etwas mager und so schnell zusammengefasst, dass die Gefahr besteht, dass bei einer Inhaltsangabe gespoilert wird. Deswegen verzichte ich an dieser Stelle darauf. Nur so viel: Es wird erzählt, wie Narnia entstanden ist. Was mir persönlich sehr gut gefallen hat, war, dass ich jetzt endlich nach fast zehn Jahren – eben seit ich den Film gesehen habe - verstanden habe, was es mit dieser komische Lampe auf sich hat, die am Anfang im Wald steht und warum der Kleiderschrank ein Tor nach Narnia ist. Zugegebenermaßen wäre ich nun nicht verzweifelt, wenn ich diese Information nicht erhalten hätte, aber ich mag es sehr wenn Sachen plötzlich Sinn ergeben.

Die Charaktere sind für mich ein sehr schwieriges Thema, denn in dieser Geschichte sind sie eher „funktional“. Richtige Tiefe haben sie nicht, aber das bei jedem Buch die Gefühle der Protagonisten bis aufs letzte durchleuchtet werden, war vor 60 Jahren einfach nicht in Mode.

Alles in allem ist der erste Band der Chroniken von Narnia ein interessantes Buch. Ich musste auch einige Male schmunzeln und es hat mir gefallen mal wieder ein etwas älteres Buch zu lesen. Obwohl die Chroniken von Narnia wahrscheinlich nicht in meine Favoritensammlung kommt, werde ich sie trotzdem weiter lesen, weil sie einfach ein Klassiker sind.

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