True Blood von Charlaine Harris


Vorübergehend tot - Band 1
Der erste Band einer Vampirserie und Drehbuchvorlage zur Serie " True Blood.

Inhalt:
Ein "klassischer" Vampirschnulzenroman. Armes unschuldiges Mädchen trifft auf düsteren Vampir mit melancholischen Zügen und verliebt sich innerhalb der ersten Seiten in ihn.Was mir hier gut gefallen hat: Die Vampire sind keine Märchenfiguren,
die dann plötzlich zum Leben erwachen. Dies ist in dieser Alternativwelt
bereits geschehen. Die Wesen der Nacht haben sich bereits als solche „geoutet“
und haben mit den Diskriminierungen und Folgen zu kämpfen. Leider ist dies nur
im Ansatz behandelt. Im Prinzip wurde sich mit dieser sehr interessanten
Thematik viel zu wenig beschäftigt. Was ich schade finde, denn hierbei handelt
es sich um eine neue Idee, die man super hätte ausbauen können, stattdessen
wurde sich mit unwichtigen Details über Klamotten und Arbeitsabläufe
aufgehalten, aber dazu später mehr.

Cover:
Ansprechend und von einem Verlag, der noch nicht in meinem Regal
vertreten ist. Schade finde ich es, dass nur die ersten drei Bücher gleich
aussehen und dann der Verlag gewechselt wurde, aber das ist noch gerade so zu
verarbeiten ;) 

Charaktere:
Ohje, wo soll ich hier anfangen? Bill? Sookie? Dem Pöbel?
Nun fangen wir mit dem Pöbel an, anders gesagt mit den Stadtbewohnern bon Temps. Es erstaunt mich, dass gerade in einer amerikanischen Südstaatenkleinstadt ein Wesen, das zu einer - als gefährlich geltenden - Minderheit gehört, einfach kommentarlos akzeptiert wird. Und gerade die Beziehung von Sookie zu Bill einfach nur hingenommen wird. Vielleicht habe ich auch einen falschen Eindruck, aber die Leute die ich bis jetzt aus Louisiana kennen lernen durfte, waren doch eher konservativ. Hier hätte ich mir mehr Konflikte gewünscht. Was ja vielleicht in späteren Bänden noch kommt?!
Bill finde ich doof. Ich mag nicht wie er redet. Mir gefällt nicht was er tut und ich hasse wie er aussieht (ja ich gebe zu, ich habe mir Bilder vom Schauspieler angesehen). Vor allem macht er was er will und ihm scheint alles egal zu sein, auch wenn er große Reden schwingt. 
Sookie hingegen ist doof. Also einfach dumm und naiv. Eigentlich macht das Charaktere in den meisten Fällen sympathisch und menschlich, aber unsere gute Miss Stackhouse würde ich gerne schütteln, bis es bei ihr klimpert, weil all die Groschen fallen, die jahrelang bei ihr festgesteckt haben. jemand der Gedanken lesen kann. sollte meiner Meinung nach nicht so auf dem Schlauch stehen, dass passt irgendwie nicht zusammen. 

Handlung:
Ich habe sie gesucht und gesucht, aber leider nicht gefunden. Sie war nicht zwischen dem fantasielosen Gepimper der beiden Hauptprotagonisten versteckt, nicht zwischen den endlos langen Passagen, indenen Sookie gearbertwt hat, ohne das irgendwas passiert ist und auch nicht zwischen den detaillierten Beschreibungen darüber, wie sich die Hauptcharakterin die Körperbehaarung entfernt...
Erst im letzten Drittel des Buches wurde es wirklich interessant, aber dafür auch spannend. Das hat noch Einiges rausgerissen. Bill hat mich gar nicht mehr gestört, was daran gelegen haben mochte, dass er durch Abwesenheit geglänzt hat ;) 

Schreibstil:
Lag es an der Autorin selbst oder an der Übersetzung? Ich kann es leider nicht feststellen, aber ich hatte das Gefühl, dass hier versucht wurde, ein unterirdisch schlechter Text mit extravaganten und unpassenden Fremdwörtern aufzupeppen. Hat nicht geklappt. Zudem hat sich die Autorin mit ihren ausführlichen Beschreibungen von Kleidung und Aussehen der Leute meist oft den Lesefluss zerstört (gerade am Anfang des Buches). Irgendwie ärgerlich.
Ich möchte an dieser Stelle ein Zitat aus dem Buch einbringen, um zu demonstrieren, wie qualitativ schlecht die Bücher geschrieben wurden sind:

[...] Also wussten Oma und ich genau wovon Jason sprach.
<< Da ist sie umgebracht wurden?>>, fragte ich, und mir war speiübel.
Ich erinnerte mich an Maudette. [...] Somweit ich mich erinnern konnte, hatte sie im Garbit Kwik gearbeitet, einer Mischung aus Tankstelle und Laden.
<<Ja, sie arbeitete seit mindestens einem Jahr dort.>>, bestätigte Jason." (S.27f.)

Woher zur Hölle weiß Jason, worüber Sookie nachgedacht hat? Also entweder kann er auch Gedanken lesen und es ist ein erster, schlechter Hinweis der Autorin oder hier ist einfach nur ein großer, fetter Fehler passiert!
Warum fällt das dem Lektor nicht auf? Warum?
Nun wäre der Lektor aufmerksamer gewesen, hätte ihm wahrscheinlich auch auffallen müssen, dass am Anfang des Buches einige Male zwischen den Zeiten gesprungen wird. Ich habe die 6. Auflage gelesen und mich ärgert es, dass sowas bei der Korrektur nicht auffällt. Vor allem da ich dafür 9,95€ bezahlt habe. 

Fazit:
Vorne weg: Ich möchte mich bei allen entschuldigen, die diese Serie lieben und sich jetzt angegriffen fühlen, weil ich das erste Buch so zerrissen habe. Ich stehe gerne für Diskussionen zur Verfügung. Leider fühle ich mich von den vorliegenden Rezensionen etwas betrogen. Ich hatte mehr von dieser Serie erwartet, als gut für mich war. Aus diesem Grund habe ich doofe Nuss mir auch direkt die ersten beiden Teile gekauft -.-
Nun hadere ich mit mir. Gebe ich dem Buch noch eine Chance, in dem ich den zweiten Teil lese? Oft passiert es ja, dass Serien, die so unterirdisch anfangen, ganz stark zulegen.
Also habe ich mich dazu entschlossen, den zweiten Band zu lesen. Sollte dieser mich auch so enttäuschen, werde ich nie wieder einen Vampirroman anfassen. 
Ich habe die Serie nicht gesehen, kann aber durchaus nachvollziehen, warum diese eingestellt wurde.

Untot in Dallas - Band 2
Leider konnte mich auch der zweite Teil der Serie nicht begeistern und ich habe ihn jetzt weggelegt.
Ich habe selten etwas so unstrukturiertes und schlechtes in der Hand gehabt, wie diese beiden Bücher.
Meine Empfehlung: Auf keinen Fall lesen! Reine Zeitverschwendung!  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen